Dieses Zusatztraining rechnet sich
29. Juni 2016 autoberufe.ch – Das neue Lehrmittel «Auf dem Weg in die Berufsschule» hilft angehenden Berufsschülerinnen und Berufsschülern, sich im Fach Mathematik für die Anforderungen der Berufsschule in Form zu bringen. Die offizielle Lancierung ist im August 2016.
Mit dem Abschluss des Lehrvertrags enden die schulischen Herausforderungen nicht. Gerade in technischen Berufen sind in der Berufsfachschule gute mathematische Kenntnisse vorausgesetzt. Mit Hilfe einer neuen Übersicht aus dem Lehrmittelverlag Zürich können angehende Berufsschülerinnen und Berufsschülern ihre mathematischen Lernlücken gezielt schliessen. Das Hilfsmittel stellt die für einen technischen Beruf relevanten mathematischen Themen auf mehreren Seiten tabellarisch dar – zum Beispiel im Sach- und Prozentrechnen, im Gleichungen Lösen oder bei Termen – und verweist auf die Theorie mit Beispielen im Begleitheft des Lehrmittels «Mathematik 1-3 Sekundarstufe I» sowie auf ausgewählte Aufgaben in den gedruckten Arbeitsheften. Die fast unbegrenzten digitalen Trainingsangebote sind direkt im Lehrmittel verlinkt.
«In diesem Projekt sind alle drei Berufsbilder Automobil-Mechatroniker, Automobil-Fachmann und Automobil-Assistent eingebunden», erklärt Markus Arnet, Berufsschullehrer Automobiltechnik an der Technischen Berufsschule Zürich (TBZ). Es wurden vor allem Teilgebiete aus dem Leistungsziel 1.1.1 Technisches Rechnen ausgewählt. «Es gibt Teilgebiete, die in allen drei Ausbildungen aufgeführt sind und es gibt Teilgebiete, die nur beim Automobil-Mechatroniker aufgeführt sind», ergänzt Arnet. Bei den Automobilberufen sind besonders Umrechnen von Grössen und Massvorsätze sowie Bruchrechnen, Prozente, Grundrechenarten, Terme umformen, Gleichungen lösen, Dreiecksberechnungen sowie Flächen- und Volumenberechnungen gefragt. «Derzeit ordnen wir die Fragen anhand deren Schwierigkeitsgrad den verschiedenen Berufen zu», sagt Andreas R. Billeter, Präsident der Berufsbildungskommission der AGVS-Sektion Zürich. «Umrechnen von Grössen und Bruchrechnen sollten als erstes trainiert werden», führt Markus Arnet aus. «Die nachfolgenden Themen sind zum Teil darauf aufgebaut.»
Das Projekt «Auf dem Weg zur Berufsschule» wurde in der Entwicklung von einer Gruppe von Lehrpersonen der Sekundarstufe I und der Technischen Berufsschule Zürich begleitet und mit dem Volkschulamt des Kantons Zürich abgestimmt. «Mit dieser Plattform wollen wir die Motivation der Schülerinnen und Schüler verbessern», erklärt Markus Arnet. «Denn zwischen dem Ausstellen des Lehrvertrags und dem Beginn der Ausbildung liegt eine grosse Zeitspanne, bei welcher der Einsatz der Schüler stark nachlassen kann.» Auf diese Weise könnten Ausbildner und zukünftige Lernende auch schon vor dem Start der offiziellen Ausbildung zusammenarbeiten. Die Übungen werden alle auch digital verfügbar sein und stehen auch (angehenden) Lernenden ausserhalb des Kantons Zürich zur Verfügung.
Im Kanton Zürich wird beim Durchführen des Eignungstests und beim Aushändigen des Lehrvertrags mit einem Infoblatt auf die Lernplattform des Lehrmittelverlags Zürich hingewiesen. Künftige Ausbildner können so bei Bedarf Schülerinnen und Schüler gezielt darauf hinweisen, wie sie mit diesem Instrument ihre mathematischen Kenntnisse festigen bzw. Lernlücken schliessen können. «Eine weitere Möglichkeit kann das Üben im Lernatelier in der 3. Klasse Sek 1 sein», ergänzt Markus Arnet. «Vor allem für leistungsschwächere Schülerinnen und Schülern ist es im Hinblick auf die technische Berufslehre wichtig, die Motivation zum Wiederholen von mathematischen Inhalten zu stärken», sagt auch die Zürcher Bildungsdirektorin Silvia Steiner. Das Themenhandbuch sowie das Handbuch des Lehrmittels «Mathematik Sekundarstufe I» sind ab Sommer 2016 als digitale Ausgaben verfügbar.