srh. Gleich sechs Frauen zieren die Spitze der Rangliste bei den Carrossierlackiererinnen – bei sieben Teilnehmerinnen im Zwölfer-Startfeld. Die Goldmedaille sicherte sich Aurélie Fawer von der Carrosserie Spiez AG; sie vertritt damit die Schweiz im August 2019 an den WorldSkills in Kasan (RUS). Die weiteren Medaillen gingen an Michelle Fischer (Meiringen) und Rebekka Ott (Unteriberg SZ). Und Aurélie Fawer (Carrosserie Spiez AG) sichert sich auch noch den Nachhaltigkeitspreis für ihr materialschonendes Arbeiten. Dies, obwohl ihr der eine oder andere Fehler unterlief und sie deshalb zwischenzeitlich den Fokus verlor: «Ich musste mich zwingen, die kleinen Missgeschicke aus meinen Gedanken zu streichen und vorwärts zu schauen», verriet die 19 Jahre junge Berufsfrau kurz nach der Siegerehrung.

Bei den Carrosseriespenglern siegte Sandro Sägesser, der zumindest von seinem Arbeitsort her eine Art Heimvorteil genoss. Er arbeitet bei der Garage Gautschi in Langenthal (und bei der Carrosserie Zumbrunn in Sissach). «Zwei oder drei Handgriffe sind schiefgelaufen, zudem habe ich mich noch etwas vom Zeitdruck stressen lassen», resümierte der Töfffan, der in der Freizeit am liebsten an zwei- und vierrädrigen Fahrzeugen schraubt. Die weiteren Medaillen sicherten sich Romands: Morgane Riva (Le Lignon) und Jonathan Vieira (Veyrier). Bei den Fahrzeugschlossern ging der Titel ins Berner Oberland: Richard Matzinger von der Firma Moser AG in Steffisburg triumphierte vor Louis Meier (Muhen AG) und Nico Gut (Boniswil AG). Das Fazit des Siegers: «Heute hat alles gepasst. Mir sind keine Fehler unterlaufen, und ich konnte voll konzentriert durcharbeiten.»

Highlight am Samstagabend
Am zweitägigen Branchenevent in den Hallen der «Calag Carrosserie Langenthal AG» stellte der VSCI sein Label «Top-Ausbildungsbetrieb» sowie den neu gegründeten «Carrosserie Champions-Club» vor. Dessen oberstes Ziel ist es, junge interessierte Menschen für die Berufe der Carrosseriebranche zu gewinnen und sie während der Lehrzeit an Berufsschulen und überbetrieblichen Kursen zu fördern. Nahezu 50 Firmen präsentierten an ihren Ständen ihre aktuellen Techniken, ihre Ideen und die modernsten Produkte rund um den Lack und die Carrosserie-Reparaturen. Dazu lockten verschiedene Fachvorträge – beispielsweise zu den Themen «Digitalisierung», «Kommunikation in der Schadensabwicklung» oder zu «Repair-Pedia» – das Online-Wissensportal für Werkstatt und Schadenexperten.

Ein Höhepunkt des Wochenendes war fraglos der Dinnerabend am Samstag mit 800 Gästen. Die einzigartige Kombination aus Geniessen, Networking und Kultivieren des Branchenfeelings hat sich abermals als Erfolg entpuppt. Das bestätigt auch Thomas Rentsch: «Langenthal hat einmal mehr gezeigt, dass die Carrosseriebranche zusammenhält. Das ganze Netzwerk hat sich getroffen und gemeinsam Stärke signalisiert. Aussteller, Verbandsmitglieder, auch Nichtmitglieder und Zulieferer sind in einer Grossfamilie vereint», schwärmt der Geschäftsführer des VSCI.