Ein hochgelobter Brückenschlag

20 Jahre «Handshake»

Ein hochgelobter Brückenschlag

29. August 2023 agvs-upsa.ch – Auszubildende der höheren Berufsbildung der Automobil-Diagnostiker Nutzfahrzeuge verbringen einen grossen Teil ihrer Ausbildung bei der Schweizer Armee in Thun BE. Möglich macht dies das vor 20 Jahren ins Leben gerufene Projekt «Handshake». An der Jubiläumsfeier zeigte sich, warum diese Kooperation einen Gewinn darstellt und für die Automobil- und Nutzfahrzeugbranche von grosser Bedeutung ist. Cynthia Mira

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Projekt «Handshake»: Während der AGVS für die Berufsprüfungen verantwortlich ist, stellen die STFW und die Schweizer Armee die Lehrpersonen. Im Bild (v.l.n.r): STFW-Direktor Olaf Pfeifer, Werner Bieli, Präsident der Qualitätssicherungskommission beim AGVS, Olivier Maeder, AGVS-Geschäftsleitung Bereich Bildung und Marc Pascal Gugelmann, Kommandant der Instandhaltungsrekrutenschule 43. Fotos: AGVS-Medien

Seit 2003 bietet die Schweizer Armee, genauer die Instandhaltungsrekrutenschule 43 des Lehrverbands Logistik, gemeinsam mit der Schweizerischen Technischen Fachschule Winterthur (STFW) die Ausbildung zur Automobil-Diagnostikerin Fachbereich Nutzfahrzeuge für zivile und militärische Teilnehmende an. Der AGVS ist Teil dieser Kooperation und zeichnet für die Berufsprüfungen verantwortlich. Das Projekt «Handshake» sei eine einzigartige Synergie, von der alle profitieren, so lautete der Tenor an der 20-Jahr-Feier.  

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Seit 20 Jahren ist diese vom Bundesrat unterstützte Zusammenarbeit der Kaderausbildung der Schweizer Armee und der zivilen beruflichen Weiterbildung ein Gewinn.

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Die Moderation des Anlasses übernahm Frau Hauptmann Charline Messerli, hier im Bild mit Hauptadjutant Hansruedi Sommer, Chef Fachausbildung Motorfahrzeuge (rechts) und Olivier Maeder, Geschäftsleitung Bereich Bildung (links).

Den Stein damals ins Rollen gebracht hatte unter anderem Werner Bieli, heute Präsident der Qualitätssicherungskommission beim AGVS. Er zeigte sich während des Anlasses hoch erfreut über die Entwicklung. «Es ist eindrücklich, welche Fortschritte in all den Jahren gemacht wurden und ich schätze es, wieder die Leute zu treffen, die das Ganze ermöglicht haben», sagte er. Ein grosses Plus von «Handshake» sei die zur Verfügung gestellte Infrastruktur: «Die Armee kann Fahrzeuge bereitstellen und Investitionen tätigen, die von ziviler Seite kaum möglich sind.» Das erlaube eine sehr gute Basis für die Ausbildung. 

Das Beste aus zwei Welten 

Korpskommandant Hans-Peter Walser, Kommando-Chef Ausbildung, sprach in seinem Referat von einem Benefit fürs Leben und betonte, dass diese Art der Zusammenarbeit mit zivilen Bildungsinstitutionen keine Selbstverständlichkeit sei. Sein Fokus lag auf der praxisorientierten Kaderausbildung der Armee. «Es ist ein Alleinstellungsmerkmal, dass junge Menschen in ihrem beruflichen Werdegang so früh schon Führungserfahrungen machen können.» Weiter strich er die Vorteile heraus, die sich mit «Handshake» für die Generation Z ergeben: «Die jungen Menschen fragen heute explizit, welchen Wert eine Ausbildung für den persönlichen Werdegang hat.» Diese Ausbildung biete einen unschlagbaren Mix. 

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«Der Mix erlaubt den Teilnehmenden einen Mehrwert, von dem sie ein Leben lang profitieren», sagte Korpskommandant Hans-Peter Walser, Kommando-Chef Ausbildung. 

Anschliessend betonte Daniel Duttweiler, Leiter Ressort Berufsbildungspolitik beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation, dass die Privatwirtschaft solche Weiterbildungen in der Schweiz bereitstelle. Der Bund stelle lediglich die Bildungsgefässe zur Verfügung und die Inhalte kämen von der Arbeitswelt, was sich auch bei diesem Projekt eindrücklich zeige. «Der AGVS weiss, was in der Branche vor sich geht und was es braucht.» Wichtig sei, dass die erworbenen Fähigkeiten auf dem Arbeitsmarkt in Form eines Diploms «lesbar» seien und auch das werde mit «Handshake» sichergestellt. 

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Die Besonderheiten im Schweizer Bildungssystem hob Daniel Duttweiler, Leiter Ressort Berufsbildungspolitik beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation, hervor. Eine davon: «Ein Bildungsabschluss garantiert in der Schweiz immer einen Bildungsanschluss.»

Eine Kaderschmiede, die verpflichtet

Persönlicher wurde Matteo Agustoni, stellvertretender Kommandant des Lehrverbands Logistik und Oberst im Generalstab, in seiner Rede. Er ging auf seine Erfahrungen im Militär ein. «Man erlernt so viele Fähigkeiten, die von unschätzbarem Wert und in vielen Branchen auch gefragt sind. Das gilt auch für diese Ausbildung in der Werkstatt.» Die Zusammenarbeit stelle eine Win-Win Situation dar. «Wir erhalten als Armee gut ausgebildete Techniker und der private Sektor erhält im Gegenzug junge und potenzielle Kadermitglieder, die über Führungserfahrung verfügen. Wir wollen die Kaderschmiede der Schweiz sein und das verpflichtet uns.» 

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Die Referenten gingen vor einem Rundgang auf die verschiedensten Facetten der Ausbildung ein. Unter anderem erwerben die Talente bei der Armee Fähigkeiten in den Kompetenzbereichen Fahrwerk, Motor und Kraftübertragung.

Olivier Maeder, AGVS-Geschäftsleitung Bereich Bildung, wagte kurz darauf in seinem ebenfalls unterhaltsamen Referat den Blick in die Zukunft und sprach über künftige Mobilität. «Es braucht aufgrund neuer Antriebstechnologien, einem geänderten Mobilitätsverhalten und den modernen Fahrerassistenzsystemen neue Kompetenzen.» Der AGVS habe deshalb diverse Revisionen in den verschiedenen Berufsfeldern in Angriff genommen. «Die Anpassungen sind nötig, um die Aktualität der Berufe zu gewährleisten, und wir sind dankbar, mit der STFW und der Armee zwei starke Partner an unserer Seite zu haben, die hier mitziehen.»

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Seit zwei Jahrzehnten findet ein Teil der Ausbildung für Absolventen der höheren Berufsbildung der Automobil-Diagnostiker Nutzfahrzeuge in Thun BE bei der Schweizer Armee statt. 

Marc Pascal Gugelmann, Kommandant der Instandhaltungsrekrutenschule 43, und Olaf Pfeifer, STFW-Direktor, gingen zum Schluss in einer Frage-Antwort-Runde auf die Sicherung der hohen Ausbildungsqualität ein. Pfeifer nahm zudem das Thema Wandel auf und verglich die Situation mit dem Internet und der rasanten Entwicklung von 1G hin zu 5G. Im Anschluss ging es auf einen Rundgang, um mehr über die verschiedenen Module der Ausbildung sowie den Ausbildungsort zu erfahren, bevor der Anlass mit einem Apéro seinen würdigen Abschluss fand.
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